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 BAGONALISTIK

Bagonalistik ist die Wissenschaft vom Bagonalismus - die Denkart, die sich das Konzept BAGONALISMUS erarbeitet hat, um sich dadurch äußern zu können.

Als Wahlfach belegt, lässt die Bagonalistik an Klarheit weniger zu wünschen übrig, als es sonst die bloße Frage danach zu tun gedenkt.

Das Institut für Bagonalistik wurde im Jahr 1986 in München von Prof. Nicolai Sarafov gegründet. Die Räume seines Ateliers und die des Institutes sind identisch. Die Existenz einer solchen Einrichtung kann als Parodie auf Real-Muster gedeutet werden, die in diesem Falle sogar genau so nützlich erscheint, wie Humor kein Gebrauchsgegenstand sein kann.

Das Institut wird vom Gründer und Chaiman geleitet, der auch den alleinigen Davorsteher auf diesem Stuhl darstellt: "Das Institut c'est moi!" Allerdings wäre die Entwicklung des bagonalistischen Gedankengutes ohne die geistige Substanz und praktische Hilfe der Freunde, die sich gelegentlich einen Ritt auf der gemeinsamen Wellenlänge leisten konnten, undenkbar.

Aus der Satzung: "... Die Aufgabe des Instituts ist es, Konditionen zu schaffen, die zur Pflege des BAGONALISMUS beitragen, insbesondere trägt das Institut Sorge dafür, durch seine Tätigkeit den Verlust an Heiterkeit zu reduzieren."

Es entstehen (KUNST-)Werke als Reflexion und Weitergedachtem, die durch Ausstellungen, Lesungen, Konzerte, Performancesund sonstige Darstellungen präsentiert werden.

Aus der Forschungsarbeit ergibt sich z. B. "die Differenzzwischen dem Wissen, wie ein Nagel aussieht, und dem Nichtwissen, wo der Hammer liegt"; oder aus dem Spektralgebiet: "dass der Mond nicht nur kleiner als die Erde ist, sondern auch viel weiter von ihr entfernt". Auch christliche Lebenshilfe wird gefördert: "Wenn du zwei Tritte hast, gib einen deinem Nächsten." Und das ist bestimmt nicht alles, was in der Bagonalistik entscheidbar wäre.


BAGONALISMUS

Alles hat mit einer Wortschöpfung angefangen! Warum? "Nachdem alle ISMEN aus Kunst, Politik, Gesellschaft etc in Schubladen ihren Platz zugeordnet bekommen haben", so der Chairman, "habe ich beschlossen, meine eigene Schublade zu eröffnen, damit meine Arbeiten nicht ständig in die falsche Kiste hineingezwängt werden. Daraus entwickelte sich eine Lebensaufgabe."

Und die Vorgeschichte? 

Als Wortschöpfung ist BAGONALISMUS ein Neologismus. Anfänglich - NICHTS! Ein Wort, das neue Begriffe ermöglicht. Allmählich mit Bedeutungen geladen, gegenwärtig im Begriff BEGRIFF zu sein, ist dieser Vorgang ein Teilkonzept des gesamten Vorhabens BAGONALISMUS. "Dieser Begriff besteht nicht auf einer stammbedingten Bedeutung seines Wortes im Sinne des Wörterbuchs - er verlässt sich vielmehrauf die existentielle Energie seiner Fragmente. Auf diese Weise überwindet der Bagonalismus die Dogmen der ISMEN, die mit den Bedeutungen ihrer Stammväter spekulieren" (Emil Bojadziev). Bagonalismus entsteht also, wenn man durch Kreativität bemüht ist, absurde Situationen oder Zustände zu bewältigen.

Daraus ergibt sich zwangsläufig die indirekte Deutlichkeit der undefinierbaren Klarheit, die Kunst, sich zwischen den Zeilen kreativ zu bewegen und zu äußern in Wort, Bild, Ton - und in der Tat, weit entfernt von jeglichem Ideologismus. Weil der Bagonalismus beweglich ist und als Gegenstand kaum fassbar, wurden auch mehrere Definitionen darüber versucht.

Die Formulierungen über Bagonalismus sind meist Dichtungen, die sich zu textlichen Formen von bagosophischen Entschichtungen verdichten. "Betrachtet man beispielsweise diesen Text als Brille zum Ganzen, wäre das Umfassende die optische Täuschung im Detail. So lebt das Wort vom Detail des Ganzen - wie das Gebiss als Krücke die Verdauung des Großen unterstützt, im Einzelnen aber das Ganze zu zerkleinern bemüht ist. Zulässige Abweichung: Man nimmt sich zusammen, bestellt einen Garten, und wenn er kommt, sprengt man ihn" (Der Chairman).


BAGOSOPHIE

Wenn die BAGOSOPHIE Filosofie sein soll, so ist sie wenigstens eine Philosophie, die keine ist. "Der Sinn ist stets der Unsinn, den man lässt" (Emil Bojadziev).

Wie gesagt: Im Sinne der BAGOSOPHIE bleibt dem Bagonalismus nach wie vor die Möglichkeit, als Dichtung nachgedacht zu werden. Es gibt Dinge zwischen Himmel und rde und solche, die weder da noch dort vorkommen - die Bagosophie denkt also auch über Dinge, die sich selbst kaum zu denken gewagt hätten: Stiefkinder der Vernunft, über die zu denken gerade noch gefehlt hat. 

Ergo sum: Bagonalismus ist die absurde Inszenierung von ernsthaften Hintergründen, die in der Bagosophie vorkommen. Bagosophie klärt über Klarheit und Wahrheit hinaus Ursprünge und Zusammenhänge der Dinge der Welt, die vom Sein im Unsinn handeln und dem Wissen darüber den Sinn geben.

Das diesbezügliche Nachsinnen ist Gegenstand der Bagosophie, die mit den Mitteln der Logik dieselbe zu umgehen versucht, um den absurden Zusammenhängen bagonalistischen Charakter zu verleihen: Assoziationen der Liebe zum Unernst des Seins.